Es ist die Liebe zur Krim, zur Ukraine, die
Katrin Klosterkötter und mich verbindet. So entstand auch unser Kontakt:
Katrin sprach mich nach einer Veranstaltung an, bei der ich über meinen achtzehnmonatigen
Freiwilligendienst mit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. (ASF) in
Kiew berichtet hatte. Sie erzählte mir von ihrer fotografischen Arbeit auf
der Krim und lud mich ein, einige ihrer Bilder anzuschauen. Wir begeisterten
einander und unternahmen eine gemeinsame Reise auf die Krim:
Zeit: 23. September bis 7. Oktober 2006
Ausgangsort: Simferopol, Heidelbergzentrum.
Stationen: Jalta und Balaklawa, Kerch und Shcholkine, Koktebel.
Fortbewegungsmittel: Marschrutka, Bus, Taxi, Zug.
Unterkunft: privat, bei Frauen.
Der Süden des Ostens in der Nachsaison: er hält noch Sonnenstrahlen bereit,
letzte Urlauber schlendern zwischen den Einheimischen über die Promenaden, liegen
am Strand, sitzen in den wenigen noch geöffneten Cafés. Die Buden leeren sich,
die Sommeranonymität scheint einer herbstlichen, eher familiären Stimmung zu
weichen.
Katrins Hauptaufgabe war das Sehen, meine das Sprechen. Mit der Zeit lernten
wir voneinander und machten Fortschritte, sie im Russischsprechen und ich mit
dem Fotografenblick. Wir gaben uns hin, dem Herbst und dem Leben auf der Krim,
ließen uns treiben vom Wind und folgten Katrins Kamera durch Städte, Dörfer,
Landschaft. Wir hatten keine Eile, sondern Zeit, mit den Menschen, denen wir
begegneten, zu sprechen, uns ihre Welt zeigen zu lassen. (Gesine Stern,
2007)